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TWO PLAY
TO KNOW

Erstes Treffen
02. April 2019 / Gewandhaus, Großer Saal


Für Michael Schönheit und P.A. Hülsenbeck steht das erste Arbeitstreffen der diesjährigen Two Play To Play Saison an. P.A. Hülsenbeck hat bereits ein Orgelkonzert von Michael Schönheit besucht und die beiden haben sich, kurz nach dem Konzert, in der Kantine des Gewandhauses gesprochen. Ein ausführliches Kennenlernen, sowohl persönlich als auch musikalisch, findet jedoch heute statt.

Der Große Saal ist ab 10 Uhr reserviert und P.A. Hülsenbeck wird von Michael Schönheit herzlich in Empfang genommen. Auf der Bühne befindet sich die kleine Saalorgel, sowie der mobile elektronische Spieltisch für die Schuke-Orgel – die Konzertorgel, deren Prospekt majestätisch über der Westseite des Großen Saales thront. Michael Schönheit und P.A. Hülsenbeck besprechen kurz, um was es heut gehen soll. P.A. Hülsenbeck möchte mehr über die Orgel aber auch mehr über die Erwartungshaltung und Interessen, seines musikalischen Gegenübers, erfahren. Zudem hat sich P.A. Hülsenbeck mit traditioneller als auch zeitgenössischer Orgelmusik beschäftigt und eine Playlist zusammengestellt, die er Michael Schönheit vorstellen will.

Zuerst bestimmt jedoch die Orgel das Treffen. Von der Firma Schuke im Jahr 1977 erbaut, verfügt die Orgel über 6.845 Pfeifen, die in 91 Register zusammengefasst sind. Die Pfeifen lassen sich über die vier Manuale und einem Pedal des mobilen Spieltisches ansteuern. Michael Schönheit nimmt an dem Spieltisch platz und erklärt P.A. Hülsenbeck den Aufbau. Die Pfeifen der Orgel werden über vier Manuale und einem Pedal angesteuert – die Register sind den Manualen und dem Pedal zugeordnet. Michael Schönheit steuert vom Spieltisch aus einzelne Pfeifenreihen verschiedener Tonhöhe und Klangfarben an bzw. schaltet andere aus, und gibt so einen ersten Überblick über die verschiedenen Töne und deren Klangfarben, die sich mittels der Orgel erzeugen lassen. Vermittelt wird ein ganzes Spektrum – von sehr tiefen bis sehr hohen Tönen. Michael Schönheit spielt auch Töne an, die in der klassischen Musik lediglich als Verstärkung von Frequenzen dienen, jedoch selten für sich allein stehen.

Eine Stunde dauert die Einführung und ein Rahmen für die Zusammenarbeit deutet sich möglicherweise an: Beide Musiker interessieren sich für das klanglich Seltsame, das Extreme, das in der Orgel, sowohl im Leisen als auch im Lauten, steckt. Michael Schönheit verlässt die Bühne und nimmt in der ersten Sitzreihe Platz, um den Klangbeispielen P.A. Hülsenbeck zu lauschen. Einiges kennt er, in einigen zeitgenössischen Stücken erkennt er Bezüge zu alter Orgelmusik. Es entwickelt sich ein angeregtes Gespräch, in das beide Musiker ihre Erfahrungen, Vorstellungen und Interessen einbringen. Ein, von gegenseitigem Respekt und Offenheit geprägtes erstes Treffen, in einem sakral anmutenden Großen Saal geht zu Ende. Eingeläutet wird eine Two Play To Play Spielzeit, die verspricht, etwas ganz Besonderes zu werden.

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