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TWO PLAY
TO KNOW

Uraufführung
9. Oktober 2020 / Gewandhaus, Großer Saal


Die dritte Two Play To Play Spielzeit mit Michael Schönheit und P.A. Hülsenbeck ist mit der Uraufführung zu einer ganz besonderen Geschichte geworden. Begonnen hat sie mit Michael Schönheit und seinem Interesse an diesem Format. In einem ersten Vorgespräch äußert er lediglich den Wunsch, es solle nicht zu laut werden und mit diesen Worten im Ohr beginnt die Suche nach einem musikalischen Partner.

P.A. Hülsenbecks Album „Garden of Stone“ ist zu diesem Zeitpunkt gerade erschienen. Die Spex liefert eine überschwängliche Rezension als auch einen Vorabstream. Das Gehörte überzeugt. Fritz Brückner, der die Saison als gewohnt feinfühliger Soundtechniker begleiten soll, stellt den Kontakt zu P.A. Hülsenbeck her. An einem kalten Januartag trifft man sich in Berlin. Idee und Zweck des Formates werden an einem kleinen Tisch in einem übervollen Café ausgebreitet. Im Zug nach Leipzig weiß man, das könnte was werden, die Musiker sagen nach kurzer Bedenkzeit beide zu.

Im April findet ein erstes Kennenlernen im Großen Saal des Gewandhauses statt. Man spielt sich Musik vor und P.A. Hülsenbeck lernt die Orgel kennen. Im Oktober lädt Michael Schönheit zum Proben zu sich nach Hause in Kabelsketal ein. In der Zeit dazwischen gehen E-Mails mit Entwürfen, Verbesserungen und Anmerkungen hin und her. Im November stellen sich die Musiker im Institut für Zukunft einem Publikum vor. Es folgen die öffentlichen Proben, zwei finden statt, dann kommt Corona und bringt den Ablauf durcheinander.

Die Uraufführung rückt vom Juni in den Oktober, sodass das gemeinsame Konzert im Rahmen der Merseburger Orgeltage zur Generalprobe wird. Die geschenkte Zeit wird zum Proben genutzt, Aufnahmen werden gemacht, die vor Corona aus zeitlichen Gründen nicht möglich gewesen wären.

Die Uraufführung des gemeinsamen Werkes mit dem Titel „Reaping from the Conflux“ findet vor 500 Zuhörer*innen im Großen Saal statt, mehr dürfen nicht dabei sein. In Dunkelheit gehüllt wird der Große Saal zu einem nahezu sakralen Ort. Die dem Virus geschuldeten Maßnahmen der Abstandswahrung verstärken das Gefühl, ganz allein einem musikalischen Austausch beizuwohnen, der unabhängig von Zeit und Raum bestand hat und damit magisch wird. Aus Lautstärke und Stille, aus Weite und Enge, aus Forderung und Entspannung gehen Landschaften hervor, die in fünf Stücken weit in das musikalische Universum der Musiker blicken lassen. Man sieht und hört zwei Musiker, die sich respektvoll Raum gegeben haben um so Nähe zu schaffen. Katharina Dargel (Viola), Tsepo Kolitsoe Pooe (Violoncello) und Johannes Weber (Kontrabass) ergänzen und verbinden.

Die Spielzeit 2019/2020 endet mit viel Beifall und es bleibt die Hoffnung, dass das für P.A. Hülsenbeck und Michael Schönheit erst der Anfang war. Ein Hinweis wie es bereits weitergeht: „Reaping from the Conflux“ erscheint in seiner gesamten Schönheit (und begrenzter Stückzahl) auf Vinyl und als CD auf dem Leipziger Label Altin Village & Min

Ein ausführliches Interview zur gemeinsamen Spielzeit mit beiden Musikern folgt in Kürze an dieser Stelle.