Entwickelt sich die Zusammenarbeit in eurem Sinne? Du sprachst in einem ersten Interview davon, dass du dir die Zusammenarbeit als eine gemeinsame Reise vorstellst, die euch zusammenschweißen soll. Erfüllt sich diese Erwartung?
In der Tat: die gemeinsame Reise hat uns schon einiges entdecken lassen. Die Zusammenarbeit mit Pantha du Prince ist für mich persönlich ein Highlight der Saison.
Bei den Proben "wechseln" wir uns mit den Ideen, die wir in die Zusammenarbeit einbringen, immer ab, ohne dass wir das vorher abgesprochen hätten. Es passiert einfach, spontan, natürlich. Es ist beispielsweise so, dass jemand aus unserer Schlagzeuger-Runde, der in den ersten Proben vielleicht etwas Zeit gebraucht hat, um sich in dieser Zusammenarbeit wiederzufinden, jetzt vor Ideen sprüht, während andere, die sich am Anfang intensiv eingebracht haben, auch mal zurücknehmen können, um alles auf sich wirken zu lassen.
Es ist ein gleichberechtigtes Miteinander geworden, und das geht in alle Richtungen:
Wir sind nicht mehr in unterschiedlichen musikalischen Welten, sondern einfach sechs Musiker, die sich treffen, um gemeinsam Neues zu entdecken.
Wie steht es um eure musikalischen Erwartungen an das Projekt? Du sprachst im Vorfeld von archaischen Klängen, von Schwere und Leichtigkeit. Die Proben haben gezeigt, dass ihr da eine Balance gefunden habt. War es schwer, diese gemeinsam zu finden?
Wir versuchen immer, eine Balance zwischen unterschiedlichen Arten von Sounds zu schaffen und verbinden Leichtigkeit und Schwere, Transparenz und Verwobenheit, Einfaches und Vielschichtiges, Helligkeit und Dunkelheit, Fröhlichkeit und Trauer, Meditation und Ausgelassenheit.
Es kommt, wie es kommt: dabei nehmen jeden einzelnen Einfall auf und setzen Puzzleteil an Puzzleteil, damit etwas Neues Ganzes entsteht.
Noch mal zu dem Thema Balance. Ihr arbeitet intensiv miteinander und baut so Verbindungen auf persönlicher Ebene auf. Wie geht ihr mit Abstand und Nähe um?
Ich glaube der Abstand, den wir zueinander haben oder voneinander brauchen, entsteht durch die großen Pausen zwischen unseren gemeinsamen Terminen.
In unserem Dienstalltag gab es in letzter Zeit immer wieder Situationen, die ganz gut beschreiben, wie nah man sich mittlerweile ist. Es kommt vor, dass wir über das Projekt reden und dann feststellen, dass es gut wäre, wenn Hendrik jetzt dabei wäre, um mitzudiskutieren. Es kommt auch vor, dass wir uns im Orchestergraben zuzwinkern, wenn uns Musik, die wir spielen, an Pantha du Prince erinnert.
Wenn man euch bei den Proben beobachtet, dann stellt man fest, dass ihr hoch konzentriert in einem Prozess steckt, der euch scheinbar von der Welt und dem tagesaktuellen Geschehen da draußen bewahrt. Wie geht man mit dieser temporären Loslösung von der Welt um und wie findet man in die Welt zurück?
Die Musik und das Musikmachen schafft einen nur einen scheinbaren oder vorübergehenden Abstand zum aktuellen Tagesgeschehen:
Der Krieg in der Ukraine hat unsere Proben überschattet, und wir haben sogar überlegt, ob wir das Projekt an Ort und Stelle beenden. Letztendlich haben wir uns dazu entschlossen, das zu tun, was im Rahmen unserer Möglichkeiten liegt und dem Publikum eine gute Zeit zu bereiten.
Gibt es innerhalb eures Set-ups Instrumente, die ihr bevorzugt? Kannst du diese benennen?
Ich wollte gerne richtig archaisch, schweißtreibend trommeln.
Leider haben wir kaum Instrumente in unseren Set-ups, die das wirklich hergeben. Wir sind aber auch noch nicht am Ende des Probens, und ich glaube, man darf wirklich gespannt sein.
Hat sich innerhalb eurer Zusammenarbeit der Blick auf euch oder eure Instrumente geändert? Habt ihr Fähigkeiten und Funktionen entdeckt, die vorher noch nicht bekannt waren?
Der Blick hat sich ganz entscheidend verändert, da alles was wir in diesem Projekt machen, aus dem Bauch, aus einer Idee, aus einem Gedanken heraus entsteht. Zu erleben, wie wir Kollegen, die normalerweise nebeneinandersitzen und streng nach Vorgaben, nach Noten und präzisem Gelernten musizieren, auf einmal völlig frei und intuitiv agieren, das ist für mich die zentrale Erfahrung in diesem Projekt.
Mit Blick auf die Uraufführung zum Schluss noch die Frage: Gibt es bereits eine Setlist und wer gibt den Stücken ihre Namen?
Einem Teil der Stücke hat Hendrik der Einfachheit halber, bereits einen Namen gegeben.
So wissen wir, woran wir uns gerade »abarbeiten«. Bei den anderen Stücken waren wir spontan und haben beispielsweise gesagt, das Stück heißt z. B. »New Stuff« oder das Stück heißt »Blume«. Auch die Namensgebung ist etwas, was einfach passiert – jeder Gedanke wird aufgenommen und verarbeitet.
Entwickelt sich die Zusammenarbeit in eurem Sinne? Du sprachst in einem ersten Interview davon, dass du dir die Zusammenarbeit als eine gemeinsame Reise vorstellst, die euch zusammenschweißen soll. Erfüllt sich diese Erwartung?
In der Tat: die gemeinsame Reise hat uns schon einiges entdecken lassen. Die Zusammenarbeit mit Pantha du Prince ist für mich persönlich ein Highlight der Saison.
Bei den Proben "wechseln" wir uns mit den Ideen, die wir in die Zusammenarbeit einbringen, immer ab, ohne dass wir das vorher abgesprochen hätten. Es passiert einfach, spontan, natürlich. Es ist beispielsweise so, dass jemand aus unserer Schlagzeuger-Runde, der in den ersten Proben vielleicht etwas Zeit gebraucht hat, um sich in dieser Zusammenarbeit wiederzufinden, jetzt vor Ideen sprüht, während andere, die sich am Anfang intensiv eingebracht haben, auch mal zurücknehmen können, um alles auf sich wirken zu lassen.
Es ist ein gleichberechtigtes Miteinander geworden, und das geht in alle Richtungen:
Wir sind nicht mehr in unterschiedlichen musikalischen Welten, sondern einfach sechs Musiker, die sich treffen, um gemeinsam Neues zu entdecken.
Wie steht es um eure musikalischen Erwartungen an das Projekt? Du sprachst im Vorfeld von archaischen Klängen, von Schwere und Leichtigkeit. Die Proben haben gezeigt, dass ihr da eine Balance gefunden habt. War es schwer, diese gemeinsam zu finden?
Wir versuchen immer, eine Balance zwischen unterschiedlichen Arten von Sounds zu schaffen und verbinden Leichtigkeit und Schwere, Transparenz und Verwobenheit, Einfaches und Vielschichtiges, Helligkeit und Dunkelheit, Fröhlichkeit und Trauer, Meditation und Ausgelassenheit.
Es kommt, wie es kommt: dabei nehmen jeden einzelnen Einfall auf und setzen Puzzleteil an Puzzleteil, damit etwas Neues Ganzes entsteht.
Noch mal zu dem Thema Balance. Ihr arbeitet intensiv miteinander und baut so Verbindungen auf persönlicher Ebene auf. Wie geht ihr mit Abstand und Nähe um?
Ich glaube der Abstand, den wir zueinander haben oder voneinander brauchen, entsteht durch die großen Pausen zwischen unseren gemeinsamen Terminen.
In unserem Dienstalltag gab es in letzter Zeit immer wieder Situationen, die ganz gut beschreiben, wie nah man sich mittlerweile ist. Es kommt vor, dass wir über das Projekt reden und dann feststellen, dass es gut wäre, wenn Hendrik jetzt dabei wäre, um mitzudiskutieren. Es kommt auch vor, dass wir uns im Orchestergraben zuzwinkern, wenn uns Musik, die wir spielen, an Pantha du Prince erinnert.
Wenn man euch bei den Proben beobachtet, dann stellt man fest, dass ihr hoch konzentriert in einem Prozess steckt, der euch scheinbar von der Welt und dem tagesaktuellen Geschehen da draußen bewahrt. Wie geht man mit dieser temporären Loslösung von der Welt um und wie findet man in die Welt zurück?
Die Musik und das Musikmachen schafft einen nur einen scheinbaren oder vorübergehenden Abstand zum aktuellen Tagesgeschehen:
Der Krieg in der Ukraine hat unsere Proben überschattet, und wir haben sogar überlegt, ob wir das Projekt an Ort und Stelle beenden. Letztendlich haben wir uns dazu entschlossen, das zu tun, was im Rahmen unserer Möglichkeiten liegt und dem Publikum eine gute Zeit zu bereiten.
Gibt es innerhalb eures Set-ups Instrumente, die ihr bevorzugt? Kannst du diese benennen?
Ich wollte gerne richtig archaisch, schweißtreibend trommeln.
Leider haben wir kaum Instrumente in unseren Set-ups, die das wirklich hergeben. Wir sind aber auch noch nicht am Ende des Probens, und ich glaube, man darf wirklich gespannt sein.
Hat sich innerhalb eurer Zusammenarbeit der Blick auf euch oder eure Instrumente geändert? Habt ihr Fähigkeiten und Funktionen entdeckt, die vorher noch nicht bekannt waren?
Der Blick hat sich ganz entscheidend verändert, da alles was wir in diesem Projekt machen, aus dem Bauch, aus einer Idee, aus einem Gedanken heraus entsteht. Zu erleben, wie wir Kollegen, die normalerweise nebeneinandersitzen und streng nach Vorgaben, nach Noten und präzisem Gelernten musizieren, auf einmal völlig frei und intuitiv agieren, das ist für mich die zentrale Erfahrung in diesem Projekt.
Mit Blick auf die Uraufführung zum Schluss noch die Frage: Gibt es bereits eine Setlist und wer gibt den Stücken ihre Namen?
Einem Teil der Stücke hat Hendrik der Einfachheit halber, bereits einen Namen gegeben.
So wissen wir, woran wir uns gerade »abarbeiten«. Bei den anderen Stücken waren wir spontan und haben beispielsweise gesagt, das Stück heißt z. B. »New Stuff« oder das Stück heißt »Blume«. Auch die Namensgebung ist etwas, was einfach passiert – jeder Gedanke wird aufgenommen und verarbeitet.